Vermeiden. Wiederverwerten. RECYCELN.
Seit fünf Jahren läuft die „ALDI Verpackungsmission“ mit dem Ziel, Eigenmarken-Verpackungen umweltfreundlicher zu gestalten. Kund*innen erkennen diese Verpackungen am Logo der ALDI Verpackungsmission. „Wo immer möglich, verzichten oder reduzieren wir Verpackungen oder optimieren diese im Sinne der Nachhaltigkeit“, erklärt Arne Ringkowski, zuständig für Circular Economy bei ALDI Nord. „Wir folgen den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft mit besonderem Fokus auf vier Bereiche: Steigerung der Recyclingfähigkeit, Einsparung von Verpackungsmaterial, Reduzierung von Neukunststoff und gezielter Einsatz von recyceltem Material.“
Verpackung aus Kunststoff-Rezyklat
Ein konsequentes Beispiel dafür ist die neue Verpackung eines Waschmittelklassikers von ALDI. Schon seit Jahrzehnten hat der Discounter die erfolgreiche Eigenmarke Tandil im Programm, die nun nicht nur in puncto Waschleistung, sondern auch im Bereich Nachhaltigkeit Maßstäbe setzt: „Bei der Überarbeitung der Verpackung der Tandil 3-in-1 Aktiv-Caps und Color Caps haben wir eng mit Interseroh+, dem dualen System von Interzero, zusammengearbeitet“, sagt Alexander Markov, Managing Director National Supply Chain Management bei ALDI SÜD.
„Unser Ziel war eine Verpackung, die Kunststoffe aus dem Gelben Sack beziehungsweise der Gelben Tonne direkt wieder nutzt und damit den Materialkreislauf schließt. Dazu haben wir 2022 die ‚Recycling-Allianz‘ mit Interseroh+ geschlossen.“ Ein Ergebnis sind unter anderem die neuen Verpackungsboxen, die ab Mitte des Jahres sukzessiv in zahlreichen Märkten von ALDI Nord und ALDI SÜD zu finden sein werden. Sie bestehen nahezu vollständig (92 Prozent) aus recyceltem Polypropylen1. Bezogen auf die Verkaufsmenge von ALDI Nord und ALDI SÜD im Jahr 2022 ergibt sich daraus eine jährliche Einsparung von rund 60 Tonnen Neuplastik.
1 Die restlichen 8 Prozent sind Füllstoffe/Additive, die notwendig zur Stabilisierung und Verarbeitbarkeit des Materials sind. Der Rezyklatanteil von 92 Prozent bezieht sich auf die Verpackung. Ausgenommen sind die Etiketten.
Weniger Farbe, mehr Nachhaltigkeit
Dieser Schritt ist nicht ganz so einfach, wie er auf den ersten Blick scheint. Denn die Leichtverpackungen, die in die Sortieranlagen gelangen, unterscheiden sich mit jedem Lkw, womit auch die Qualität der Sortierfraktion schwankt. Diese ist jedoch entscheidend für die Verarbeitungsfähigkeit des Polypropylens beim Verpackungshersteller. Die Herausforderung lag also darin, mit möglichst schlanken Recyclingprozessen und Verarbeitungsverfahren eine sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltige Verpackungen zu produzieren. „Geholfen hat uns dabei unter anderem die Entscheidung, die Tandil Box nicht mehr in unterschiedlichen Farben herzustellen, sondern in einem einheitlichen Grau, um die aufwendige Farbsortierung zu umgehen“, verdeutlicht Alexander Markov.
„Die Differenzierung zwischen Vollwaschmittel und Colorwaschmittel erfolgt künftig also nicht mehr über die Einfärbung der gesamten Box, sondern gezielt über das Label. Ein Schritt, der gleich auf mehreren Ebenen Aufwände und Kosten einspart und damit unserem Verständnis von Discount und Nachhaltigkeit folgt.“ Die Entscheidung, mit Interseroh+ zusammenzuarbeiten, lag nicht nur in der hohen Qualität der Sortieranlagen, sondern auch in der Breite des Angebots: „Das Gesamtpaket aus Lizenzierung und gemeinsamer Entwicklung von Verpackungen für unsere Eigenmarken ist sehr überzeugend“, resümiert Arne Ringkowski. „Zudem bringen Interseroh+ und ALDI die Akteure entlang der Wertschöpfungskette zusammen und ermöglichen allen, sich aktiv in den unterschiedlichen Stufen einzubringen. All dies sind wichtige Voraussetzungen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.“
Managing Director Interzero Plastics Innovations, Head of R&D
Nachhaltigkeitsmagazin
Eine Welt ohne Abfall. Unsere Strategie gibt uns den Rahmen, aus dieser Vision Wirklichkeit zu machen. Damit wir uns immer auf das Wesentliche konzentrieren.